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Eifelgemeinde mit Herz
Bericht zur Dorferneuerung mit Foto des Trierischen Volksfreund vom 19.12.2012 - Wie sind dazu Ihre Meinungen? - Leserbrief
Neue Gestaltung der Ortsmitte, Aufwertung des Radwegs und der Kyll: In Birresborn ist die Dorfmoderation abgeschlossen. Gemeinsam mit der Ortsgemeinde und vielen Bürgern haben die Arbeitsgruppen mehr als 50 Ideen für die kommenden Jahre entwickelt.
Birresborn. Gemeinsam für das Dorf: Ein Jahr nach Beginn der Dorfmoderation haben zahlreiche Bürger aus Birresborn, die Gemeinde und das Büro Plan-Lenz die Ideenentwicklung abgeschlossen. In Sitzungen, bei Ortsrundgängen und anderen Treffen haben sie viele Projekte erarbeitet. "Birresborn ist eine sagenhaft spannende Geschichte", sagt Rosemarie Bitzigeio vom Büro Plan-Lenz, die die Dorfmoderation verantwortet. Die Bürger hätten mit sehr viel Power viel entwickelt. Bitzigeio: "Ich erwarte deshalb, dass dort auch viel umgesetzt wird."
Damit soll bereits im kommenden Jahr begonnen werden - mithilfe von Förderungen aus dem EU-Leader-Programm. Das Hauptziel der Aktion: Dorfgemeinschaft und Tourismus sollen gefördert und verbessert werden. Noch sei aber nichts beschlossen, betont Ortsbürgermeister Michael Zander. Zunächst müsse der Gemeinderat den Ideen zustimmen. Das soll im Januar geschehen. Dann werde es auch Informationen zu genauen Kosten geben, die auf Birresborn zukommen.
Vurwatz-Äken wird zum Treffpunkt
Als Erstes soll der Dorfplatz vor der Kirche zum "Vurwatz-Äken" (Vorwitz-Ecke) neugestaltet und so zum kommunikativen Treffpunkt werden. Die Gestaltung umfasst unter anderem Informationen über das Dorf und Wissenswertes für alle Gäste, vom Radfahrer bis zum Wanderer oder schlichten Fußgänger. Eine Aufwertung soll auch die inoffizielle "Badeanstalt" an der Kyll erfahren: Die Stelle, an der die Birresborner seit Jahrzehnten im Fluss schwimmen gehen, soll kleine Umkleidehütten, einen besseren Zugang sowie eine Liegeterrasse erhalten. Zander: "Wir wollen die Kyll dadurch mehr ins Dorf einbeziehen."
Ein ebenfalls sichtbares Zeichen der Dorfentwicklung wird am Radweg gesetzt: Sein Verlauf durch den Ort wird besser markiert, außerdem sollen "Eingangsfahnen" an den Gemeindegrenzen die Radfahrer willkommen heißen. Des Weiteren wollen sich Vereine, Einzelhandel, Handwerk, Gastronomen und weitere Gewerbetreibende zu einem Aktionsbündnis zusammentun.
Bereits während der Dorfmoderation verwirklicht wurde die Betreuung der Kinder und Jugendlichen durch engagierte Bürgerinnen. Zander ist begeistert von der Mithilfe der Bewohner: "Ich bin sehr angetan", sagt er. Allein mehr als 30 Leute hätten sich in den Arbeitskreisen engagiert. Die Dorfentwicklung ist auf einen Zeitraum von 15 Jahren ausgelegt. Bei jedem Projekt ist laut Bitzigeio auch weiterhin das Engagement aller Generationen gefragt. Denn von den 50 Aktionen sind rund 20 reine Bürgerprojekte, die ohne großen finanziellen Aufwand machbar sind. Man wolle damit ganz nah an den Menschen sein, betont sie. Das sieht auch Zander so: "Wir möchten in der Dorfgemeinschaft zukunftsfähig bleiben und erreichen, dass sich jede Generation wohlfühlt." Extra Die Dorfmoderation in Birresborn startete mit einer Auftaktveranstaltung im November 2009. In der Gemeinde gründeten sich anschließend vier Arbeitskreise (Ortsbild und Öffentlichkeitsarbeit, Verkehr, Rad- und Wanderwege, Wirtschaft und Tourismus sowie der AK Dorfgemeinschaft), die sich seitdem achtmal trafen. Zur Moderation gehörten auch die Beratung bei privaten und öffentlichen Bauvorhaben, gesonderte Sitzungen und Ortstermine zur Jugendarbeit und die Beteiligung am Wettbewerb "235 gute Gründe zum Leben und Arbeiten im Dorf". (hsc)
Von unserem Redaktionsmitglied Hannah Schmitt
Der geplante „Vurwatz-Äken“ soll im Rahmen der Birresborner Dorfentwicklung zum kommunikativen Treffpunkt werden.
Grafik: Plan-Lenz
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Leserbrief Erwin Palm, Birresborn im TV
vom 03. Januar 2011
Nicht zu stemmende Projekte
Zu: "Viele Ideen für eine attraktive Ortsgemeinde"(TV vom 20. Dezember):
In der Abschlussveranstaltung konnte ich bereits deutlich machen, dass ich mit dem Ergebnis aus den Sitzungen zur Dorferneuerung nicht zufrieden bin. Bei den Sitzungen wurde erinnert an die Stimmung des historischen Dorffests. Man wolle diese Stimmung hinüber in die Arbeit der Dorferneuerung retten und ihr so einen Schub verleihen. Ich erinnere außerdem an die konstituierende Sitzung mit Vorschlägen zum Thema, die Birresborner mit Zetteln auf eine Tafel hefteten. Viele dieser Themen beschäftigten sich mit dem Miteinander in Birresborn. Wenn ich den Zeitungsartikel nun mit den Themen vergleiche, so muss ich feststellen, dass nur sehr wenige identisch sind. Am meisten wurden genannt : "bessere Zusammenarbeit der Vereine" und "die Kirmes soll wieder ins Dorf." Was ist daraus geworden? Die Vorschläge wären ohne finanzielles Engagement zu realisieren und setzten gleichzeitig die Stimmung des historischen Dorffests fort. Übrig geblieben sind Projekte, die mit den Finanzen der Ortsgemeinde nicht zu stemmen sind. Ein Blick in den Haushalt zeigt, dass allein das Architektenhonorar für die Sitzungen der Arbeitskreise mit 21 000 Euro veranschlagt wurde. Auch wenn dies zu 100 Prozent bezuschusst wird; es sind unsere Steuern.
Erwin Palm, Birresborn
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Datum | 04.01.2011 |
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Quelle | n.a. |
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