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Was hilft, wenn Nelli nicht mehr weiter weiß

Puppenbühne der Polizei Trier gastiert mit neuem Stück und unter neuer Leitung in der Kita in Birresborn. Spielerisch und im Gespräch mit den Kindern werden brenzlige Situationen gemeistert.

Ungeduldig stehen die Birresborner Vorschulkinder vor der Tür der Turnhalle des Kindergartens. Die Aufregung ist groß, denn heute ist die Puppenbühne der Polizei zu Gast. Ihr Publikum: 23 Vorschulkinder der Kindertagesstätte Birresborn mit ihren Erzieherinnen Karina Jung und Maria Hero sowie fünf Vorschulkinder des Kindergartens Densborn mit ihrer Erzieherin Jessika Thewes und Eltern. Die Vorschulkinder werden ab Sommer die Grundschule in Birresborn besuchen.

Pia Donkel, Sachbearbeiterin Prävention mit Schwerpunkt Puppenspiel der Polizei Trier, begrüßt Erzieherinnen, Eltern und Kinder mit einem Lied. Als alle einen Platz gefunden haben, läuft sie in den Raum hinein, stürzt sich auf den Boden und weint. Das Stück, das heute Premiere feiert, heißt „Nelli auf Abwegen“.

In ihrer Rolle als sechsjährige Nelli hat sie einen „oberdollen Mist“ gebaut. Das erzählt sie dem Feenmädchen Viska, das 256 Jahre alt ist und in einem Koffer wohnt. Viska besitzt die einmalige Fähigkeit, zu riechen, wenn jemand traurig ist. Dann wacht sie auf. Und sie hat die Traurigkeit von Nelli gerochen. Nelli traut sich nun nicht mehr nach Hause, weil sie Angst hat, dass ihre Mutter „riesensauer“ sein könnte. Denn sie hat beim Spielen mit ihrem besten Freund Jakob die Zeit vergessen. Plötzlich fällt ihr ein, dass ihre Mutter mit dem Essen auf sie wartet. Doch ihre Mutter ist nicht mehr zu Hause. Auf der Suche nach ihr rennt Nelli blindlings über eine viel befahrene Straße. Ein Autofahrer kann gerade noch so bremsen. Auch deshalb hat sie ein schlechtes Gewissen. Nelli hat keine Ahnung, wo ihre Mutter sein könnte. Schließlich kommen die beiden Mädchen auf die Idee, die Polizei unter 110 anzurufen, damit sie ihr hilft.

Das klappt, Nelli findet ihre Mutter wieder. Und das Feenmädchen Viska? Viska ist müde und zieht sich in ihren Koffer zurück zum Schlafen, bis sie ein anderes Kind weckt, „damit Traurigkeit zurück zu Glück werden kann.“

Pia Donkel (38) spielt alle Charaktere selbst, wechselt die Stimmlage und Mimik. Nach dem Stück reflektiert sie gemeinsam mit den Kindern – die Eltern werden nach Hause geschickt –, was da schiefgelaufen ist: Nelli hat vergessen, ihrer Mutter Bescheid zu sagen, dass sie mit Jakob zum Spielen geht. Sie hat an der Straße vergessen, erst nach den Autos zu schauen. Und hat vergessen, wie sie Hilfe holen kann.

Die Kinder stellen unter Anleitung der Theaterpädagogin die Situationen nach. „Bescheid zu sagen ist auch deshalb so wichtig, weil es vor sexuellen Übergriffen schützen kann“, sagt die 38-Jährige, „wenn die Eltern wissen, wo ihre Kinder sind. Denn ein hoher Prozentsatz der Übergriffe spielen sich im sozialen Nahbereich ab.“

Die Kinder üben richtiges Verhalten im Straßenverkehr und das Anrufen bei der Polizei. „Das Theaterstück ist Teil unseres Projektes zu Verkehrssicherheit und Erster Hilfe“, erzählt Erzieherin Karina Jung, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Maria Hero leitet. „Wir werden die Übungen in unseren Gruppen noch vertiefen“, sagt die Erzieherin.

Bereits eine Woche zuvor war Verkehrspolizistin Natascha Raab-Sauer bei den Kindern, die mit ihnen das Thema Sicherheit im Straßenverkehr besprochen hat. Nun werden noch vier weitere Termine zum Thema Erste Hilfe mit dem Deutschen Roten Kreuz folgen, um das Projekt abzuschließen. „Den Kindern hat das Theaterstück richtig gut gefallen“, resümiert Karina Jung. „Alle waren begeistert.“

Wenn ein Kindergarten Interesse an einer Veranstaltung hat, kann er sich unter folgender E-Mail-Adresse anmelden:
pptrier.puppenbuehne@polizei.rlp.de

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Datum 02.04.2019
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
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