Hier leben ist wie Urlaub machen...
Eifelgemeinde mit Herz
Aus Sicherheistgründen müssen die alten Kiefern Adam und Eva umgelegt werden.
BESCHLUSS:
DIE ORTSGEMEINDE BIRRESBORN WIRD DIE BEIDEN URALTEN KRANKEN KIEFERN AUS SICHERHEITSGRÜNDEN UMLEGEN MÜSSEN. SIE STELLEN SEIT MONATEN EINE GEFAHR FÜR LEIB UND LEBEN DAR. DAS TOTHOLZ DER EHEMALIGEN „BAUMDENKMALE ADAM & EVA“ WIRD AM SEHR STARK FREQUENTIERTEN AUSSICHTSPUNKT OBERHALB DER EISHÖHLEN VERBLEIBEN UND DORT DER NATUR ZURÜCKGEGEBEN.
DIES WURDE NACH VIELEN JAHREN DER PROBLEMATIK NUN BESCHLOSSEN.
Ich möchte betonen, dass keiner der letzten Bürgermeister und Förster (-innen), Ratsmitglieder in Birresborn sich diese Entscheidung leicht gemacht haben.
Frau Ortsbürgermeisterin Stahl hat dies jüngst im Blättchen der Verbandsgemeinde Gerolstein kurz veröffentlichen lassen.
Begründung:
Zahlreiche Bäume werden jährlich in der Ortsgemeinde Birresborn gefällt. Es ist die Haupteinnahmequelle der Ortsgemeinde Birresborn, die einen Bestand von über 900 ha eigenen Wald aufzeigen kann. Birresborn hat seit Generationen einen sehr gepflegten Wald der sich zeigen lassen kann. In diesem Wald verfügt die Ortsgemeinde Birresborn über ein sehr gut ausgebautes Wanderwegenetz das es zu pflegen gilt.
In unserem Wald ist Nachhaltigkeit kein Fremdwort. Das heißt, es kann nur so viel Holz abgemacht werden als auch nachwächst.
Holz ist ein sehr wichtiger Rohstoff der zum einen in großem Maße gebraucht wird, immer aber noch zu über 40 % aus dem Ausland beschafft werden muß um den Bedarf zu decken.
Gerade Birresborn versucht seit Jahren, Holzmarkt nebst Bedarf aber auch die Natur in einen Einklang zu bringen. Auch werden im Birresborner Wald bestimmte Totholzbäume bewusst für Insekten und Vögel markiert und somit der Natur überlassen.
So ist es seit Jahren auch das Ziel, Schäden (auch durch Umwelteinflüsse) im Wald zu beseitigen, und stets neuen Wald aufzuforsten, so wie es viele Generationen vor uns auch getan haben. Ansonsten wäre heute nicht so ein großes Eichenvorkommen, Fichten und Douglasien oder Buchen und viele weitere Holzarten vorhanden.
Nun geht es um 2 uralte Kiefern die weit über 200 Jahre alt sind. Sicherlich sind die beiden Kiefern ein Wahrzeichen in Birresborn, ja Baumdenkmäler. Es sind aber nun einmal vergängliche Wahrzeichen. Sie sind gerade Eifel Wanderern seit der 80-iger Jahren ein Begriff. Jeder Birresborner kennt “Adam und Eva”.
In Zusammenarbeit mit der damaligen Kreisverwaltung in Daun wurden z.b. in den 70-iger Jahren mehr als 30.000 DM in die schon damals kranken Bäumen in Baumpflegemaßnahmen investiert. Die beiden Kiefern sind seit dieser Zeit mit einem speziellen Baumbeton nebst Armierung gefüllt. Bereits seit mehr als 20 Jahren hat unsere zuständige Kreisverwaltung in Daun die Verantwortung für die beiden Kiefern abgegeben, da die beiden Kiefern naturgemäß in die Jahre gekommen sind.
Die Fäulnisschäden an den Stämmen sind deutlich zu erkennen. Die kleinere hintere Kiefer, (Eva) steht nur noch, weil sie bereits vor 20 Jahren mit einem daumendicken Stahlseil gegen umfallen gesichert wurde. Dieser Baum ist nur noch Totholz.
Auch mehrere weitere kostenintensive Baumpflegemaßnahmen konnten das Absterben der beiden Kiefern nicht verhindern.
Dazu wurden mehrere kostenintensive Baumgutachten, letztmals 2017 notwendig.
Bereits 2012 wurden durch den damaligen Ortsbürgermeister Zander mit Gemeinderat als nachwachsender Ersatz zwei neue Mammutbäume in unmittelbarer Nähe gepflanzt.
Die beiden letzten sehr trockenen Sommer nebst dem Sandboden haben den beiden Kiefern zusätzlich Schäden zugeführt.
An der vorderen Kiefer (Adam), löst sich seit Jahren bereits die Rinde. In der noch verbleibenden Krone fallen nicht selten Totholzäste zu Boden. Weitere trockene, zum Teil dicke Äste sind noch in den Kronen der beiden Kiefern.
Das stellt an einem solchen stark frequentierten Ort eine Gefahr für Menschen dar. Daher muß die Ortsgemeinde nun aus Sicherheitsgründen handeln.
Der Holzschnitt an den Kiefern wird nach Angaben der Ortsgemeinde Birresborn und hinzugezogenem Fachpersonal innerhalb der nächsten Wochen gemacht. Somit ist das vor der Zeit in dem z.b. der Specht sein neues zu Hause baut.
Die Kronen nebst dem Totholz sollen etwas zurückgezogen werden und in der Natur verbleiben und z.b. nützlichen Insekten Lebensraum bieten. Im Rat wurde hierüber wieder einmal kontrovers diskutiert.
Johannes Burggraf
2. Beigeordneter
Ortsgemeinde Birresborn
Datum | 03.04.2020 |
---|---|
Quelle | Johannes Burggraf |
Gelesen | 7618 mal |