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Birresborn

Eifelgemeinde mit Herz

Vereine

Über 90 Musikanten boten Weihnachtliches

Kirchenchor, Männergesangverein, Musikverein in der Birresborner Pfarrkirche.

Birresborn(le).“Gaudete“ („Freuet Euch“), so hieß der dritte Adventssonntag. Grund zur Freude hatte man tatsächlich in der Pfarrkirche von Birresborn, die sehr gut besetzt war und in der über 9o Musikanten ein abwechslungsreiches Programm darboten. Dies brachte auch Pastor Gerhard Schwan in seiner Begrüßung zum Ausdruck, als er betonte: „Endlich ist die Kirche mal voll“. Schwan dankte allen Aktiven sowie dem Publikum, das hinterher für einen guten Zweck spendete, nämlich für die Jugendarbeit von Pater Ostheimer in Brasilien.

„Freuet Euch“, so konnte man schon sagen, als zu Beginn ungefähr ein Dutzend junger Nachwuchsmusiker unter der Leitung von Ulli Schun den Satz „Maria durch ein Dornwald ging“ musizierte und damit bewies, dass die Jugendarbeit im Birresborner Musikverein einen hohen Stellenwert hat. Kein Wunder, dass auch das Gesamtorchester gut besetzt ist und in Stücken von Payer, Engelhardt/Mestrini und Händel in einer Bearbeitung von Beeringen ausgewogene Klangfülle und akkurates Spiel darbot.

Eine besondere Delikatesse hatte Ulli Schun mit „Mary´s Boychild“ von Hairstone/Sparke im bunt gemischten Repertoire. Denn zur Überraschung wohl aller dankbarer Zuhörer begann dieses sehr interessante Stück mit einer „einsamen“ Klarinettte, die nur von einem dezenten Schlaginstrument untermalt wurde.Später gesellten sich auch die anderen Instrumente hinzu, wobei die Querflöte einen duftig-hellen Klang verbreiteten. Das Stück endete, wie es begonnen hatte, mit einem dezenten und überraschenden Schluß.

Unter der Leitung von Helmut Ehses sang der Birresborner Männergesangverein das alte Spiritual „O Herr, welch ein Morgen“ im Satz von Otto Groll sowie Lieder von Gerhard Track und Wolfgang Lüderitz. Hierbei, wie auch in den späteren Liedvorträgen von Emil und Gerhard Rabe und G.F. Händel (aus dem „Messias“-Oratorium) erwies sich der Chor als homogener Klangkörper, ausgewogen in allen Stimmen und sauber in der Intonation. Hinzu gesellte sich auch eine gepflegte Aussprache. Ähnliche Qualitäten kann man auch dem Birresborner Kirchenchor unter der Leitung von Rudolf Hermes bescheinigen. Lieder von Heizmann, Butz und Franz Schubert erfreuten durch exakte Rhythmik und ausdrucksstarke Interpretation, während später die Sätze „Panis angelicus“ von Robert Pappert, „Du kleines Städtchen“ des Kölner Komponisten Willi Trapp und „Jerusalem“ von Adams/Ihlau vorweihnachtliche Stimmung und Freude verbreiteten.

Ein enormes „Arbeitspensum“ leistete der neue Dekanatskantor Wolfgang Merkes aus Gerolstein nicht nur musikalisch. Nein, er musste auch enorme Wege zurücklegen zwischen dem Klavier (als Chorbegleitung) am Altare und der Kirchenorgel, auf der er zwei Stücke des relativ unbekannten französischen Komponisten Charles-Alexis Chauvet in farbig-schöner Registrierung intonierte. Zwar kam nicht der Weihnachtsmann mit milden Gaben, aber Ortsbürgermeister Josef Bach überbrachte neben dem Dank an alle Mitwirkenden Kouverts für den caritativen Zweck dieses Birresborner Adventskonzertes wie auch an die Dirigenten Ulli Schun, Helmut Ehses und Rudolf Hermes.

Ludwig Esser, Fotos: Boudriot-Esser

Kontext
Datum 20.12.2002
Quelle Quelle: Eifelzeitung
Vereine Kirchenchor Männergesangverein Musikverein Birresborn 1912 e.V.
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