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Eifelgemeinde mit Herz
Zur Berichterstattung über die Schließung des Birresborner Sprudels im TV sowie zum Leserbrief "Noch viele offene Fragen" meint Karl-W. Koch, Hillesheim
In der Tat bleiben noch viele Fragen offen, ja es kommen täglich neue hinzu. Wie an anderer Stelle im TV berichtet, ist jetzt eine "menschenverursachte" Verunreinigung als Grund bestätigt. Da wir in der Eifel keinerlei Erdölvorkommen haben, wäre eine natürliche Ursache auch zumindest sehr überraschend gewesen.
Wenn allerdings die benachbarte Holzfirma als Verursacher ausscheidet und im Grundwasser keinerlei Benzol festzustellen ist, stellt sich die (neue) Frage, wie dieses in die darunter liegende Schichten eingedrungen sein soll.
Eine zufällige oder ungewollte Verunreinigung scheidet damit weitgehend aus. Es bleiben zwei Alternativen: Entweder ist die Mineralwasser führende Schicht komplett verunreinigt, dann müsste auch andere Brunnen in der Region heute schon Probleme haben oder demnächst bekommen.
Ursache könnte dann eine Verbindung der wasserführenden Schichten zu der Entwässerung von Hallschlag sein. Das dort problematische TNT ist ein Benzolabkömmling. Auch könnte es Verbindungen zu Grundwasserschichten des Ruhrgebietes/Saarlandes geben, die durch Kokereiprozesse verunreinigt sind.
Oder es ist in der Tat nur das Mineralwasser des Birresborner Sprudels verunreinigt worden. Das müsste jedoch - ohne die Grundwasserschicht zu berühren, schon mit der kriminellen Energie eines Brunnenvergifters erfolgt sein. Daraus folgt die nächste Frage: Wer hat ein Interesse an der Schließung des Birresborner Sprudels? Misstrauisch macht dabei das Verhalten der Geschäftsleitung mit übereilter - nicht rechtskräftiger - Kündigung, und das obwohl die Ursache seit Monaten bekannt war und unter der Decke gehalten wurde und Zeit genug zur Reaktion geblieben war.
Glück im Pech für Arbeitnehmer, dass in der Hektik die Formalien (schriftliche Kündigung) nicht eingehalten wurden. Aber das macht den Vorgang nicht besser, sondern eher noch fragwürdiger. Es bleiben mehr (neue) Fragen als Antworten und die Forderungen, sofort zu prüfen und offen zulegen, ob es bei anderen Quellen der Region vergleichbare Probleme gibt:
schnellstens die Ursache der Verunreinigung aufzuspüren und zu beseitigen, bevor eventuell weitere Quellen verunreinigt werden;
ein Sanierungskonzept für die Birresborner Quelle zu prüfen, mit dem die Arbeitsplätze mittelfristig erhalten werden können; und dafür eventuell eine Loslösung aus dem Gerolsteiner Konzern zu prüfen, da der Mutterkonzern offenbar keinerlei Interesse am Erhalt der Arbeitsplätze hat.
Datum | 28.11.2003 |
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Quelle | Quelle: Trierischer Volksfreund |
Unternehmen | Birresborner Phoenix Sprudel GmbH |
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