Hier leben ist wie Urlaub machen...
Eifelgemeinde mit Herz
Weihnachtspause auf Birresborn Online.
Weihnachten kam auf dieses Jahr wieder so plötzlich wie in all den anderen zuvor. "Oh, mein Gott. Was schenke ich bloß meinem ..." In letzter Minute wird überlegt, gekauft, gebastelt, ge...
Die besinnlichste Zeit des Jahres beginnt gewohnt hektisch.
Wir von Birresborn Online wünschen all unseren Lesern ein paar ruhige Tagen mit ihren Liebsten und alles, alles Gute.
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Das schönste Gebet seines Lebens
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"Der Glaube lebt noch im Herzen der Menschen" sagte sich der Priester, als er die volle Kirche sah. Es waren die Arbeiter des ärmsten Viertels von Rio de Janeiro, die sich alle zur Christmette eingefunden hatten. Er freute sich darüber. Würdigen Schrittes begab er sich zum Altar.
"a,b,c,d,..."
"Schluss damit", sagte der Priester. Der Junge schien aus Trance zu erwachen. Er warf einen ängstlichen Blick in die Runde und sein Gesicht überzog sich mit Schamesröte. "Was soll das? Siehst Du denn nicht, dass Du unser Gebet störst?" Der Junge senkte den Kopf und die Tränen rannen ihm über die Wangen. "Wo ist Deine Mutter?", ließ der Priester nicht locker. "Hat sie dir nicht beigebracht, wie man sich bei einer Messe benimmt?" Mit gesenktem Kopf sagte der Junge: "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, mein Vater, aber ich habe nie beten gelernt. Ich bin ohne Vater und Mutter auf der Strasse aufgewachsen. Heute ist Weihnachten und ich wollte mit Gott reden. Ich weiß nicht, welche Sprache er spricht, also sage ich die Buchstaben, die ich kenne. Ich hatte mir gedacht, dass er dort oben die Buchstaben nehmen und daraus die Worte und Sätze machen könnte, die ihm gefallen." Der Junge erhob sich: "Ich gehe jetzt", meinte er. "Ich möchte die Leute nicht stören, die genau wissen, wie man mit Gott redet". "Komm mit mir", sagte der Priester. Er nahm den Jungen an der Hand und führte ihn zum Altar. Dann wandte er sich an die Gläubigen. "Heute Abend werden wir vor der Messe ein ganz besonderes Gebet sprechen. Wir werden Gott selber schreiben lassen, was er hören möchte. Jeder Buchstabe entspricht einem Augenblick in diesem Jahr, in dem wir eine gute Tat getan, mutig für einen Traum gekämpft oder ein Gebet ohne Worte gesprochen haben. Wir werden ihn bitten, die Buchstaben unseres Lebens eine Ordnung zu geben. Wir werden uns alle ganz fest wünschen, dass diese Buchstaben ihm erlauben, die Worte und Sätze zu schaffen, die ihm gefallen.
Mit geschlossenen Augen begann er das Alphabet aufzusagen. Und alle Menschen in der Kirche fielen ein:
"a,b,c,d,...".
(Paolo Coelho)
Datum | 24.12.2003 |
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Quelle | Holger Lersch |
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