Hier leben ist wie Urlaub machen...
Eifelgemeinde mit Herz
Anstehende Dorfkernsanierung soll Manko beseitigen - Private Altbausanierung macht Sorgen
Von ERWIN SCHÖNING
BIRRESBORN. Neben Gerolstein und Mürlenbach ist Birresborn flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde in der Verbandsgemeinde Gerolstein. Dennoch fehlt es an Platz: für Vereine und die Jugend.
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war Birresborn, das bis 1971 zum Kreis Prüm gehörte, ein anerkannter Luftkurort. Gäste aus den Industriegebieten, aus Norddeutschland, Holland und Belgien schätzen den Ort als Oase der Ruhe und Erholung.
Zur Zeit fehlt es der Gemeinde an Räumen für die Jugend und für die Vereine. Mit der anstehenden Dorfkernsanierung soll das Gebäude "Auf dem Büchel" abgerissen werden, wo dann mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen wird, in dessen untere Etage Räume mit Küche und WC für Jugend und Vereine geschaffen werden. In die obere Etage kommt eine neue Filiale der Kreissparkasse. Dem Gebäude gegenüber entstehen eine Sitzgruppe und acht bis zehn Parkplätze. Die Investitionen betragen rund 1,6 Millionen Mark.
Am Ortseingang in Richtung Gerolstein, in der Straße "Vor Borret" gegenüber der Alten Mühle, hat die Gemeinde 8000 Quadratmeter Grundstücke aufgekauft. Hier sollen neun Bauplätze entstehen.
Auch im Baugebiet "Im Steinrich/Auf der Schlack" sollen elf Baugrundstücke erschlossen werden. Mitte Mai soll zudem mit dem Ausbau der Grabenstraße begonnen werden und die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Gerätehaus. Baubeginn ist bereits in den nächsten Wochen.
In Birresborn gibt es ein reges Vereinsleben. Der SV Eintracht Birresborn hat knapp 250 Mitglieder. Die Aktiven bestehen aus fünf Jugendmannschaften, eine Seniorenmannschaft, eine Altherrenmannschaft und eine Damen-Gymnastik-Gruppe. Der Verein hat in den letzten 20 Jahren rund 100 000 Mark in Aufbau und Erhaltung des Sportplatzes, der Flutlichtanlage und des Umkleidegebäudes sowie 60 000 Mark ins Clubhaus investiert. Für die Umrahmung der kirchlichen und weltlichen Feste im Ort sorgen der Musikverein, der Männergesangverein und der Kirchenchor sowie die Jagdhorn- und Alphornbläser.
Bekannte Naturdenkmäler sind die Birresborner Eishöhlen, entstanden durch die Gewinnung von Mühlsteinen, und die unter Naturschutz stehenden Kiefern "Adam und Eva" sowie die alte Lindenquelle.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde in den Jahren 1962 bis 1965 neu erbaut, nur der alte Kirchturm blieb erhalten. Es besteht eine Seelsorgegemeinschaft Birresborn, Kopp, Mürlenbach und Densborn, betreut von Pfarrer Gerhard Schwan. Eine Grundschule mit Turnhalle teilen sich auch die Kinder aus Birresborn, Kopp, Mürlenbach und Densborn. Der Kindergarten, in der Trägerschaft der Pfarrgemeinde, betreut Kinder aus Birresborn, Kopp, Mürlenbach und Salm.
Die Gewerbebetriebe und die Landwirtschaft sind stark zurückgegangen. In der Landwirtschaft gibt es heute noch drei Haupterwerbsbetriebe.
Der größte Arbeitgeber des Ortes ist der Phönix-Sprudel. Für den Fremdenverkehr gibt es ein Hotel, zwei Gaststätten, Privatpensionen und Ferienhäuser.
Im Ortsteil Rom, der seit dem 14. Jahrhundert besiedelt ist, befindet sich ein Haupterwerbslandwirt und eine Reiterpension mit Kneipe. 600 Meter nordwestlich von Rom wurde ein Kalkofen entdeckt. Bewohner berichten, dass dort noch im Jahr 1920 bis 1923 Brandkalk hergestellt worden sei.
Datum | 08.05.2000 |
---|---|
Quelle | Quelle: Trierischer Volksfreund |
Vereine | Freiwillige Feuerwehr Männergesangverein Musikverein Birresborn 1912 e.V. Sportverein Eintracht |
Gelesen | 1920 mal |