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Birresborner Schüler lernen einiges über Bienen

BIRRESBORN. (bb) Der pensionierte Lehrer und Hobbyimker Helmut Michels aus Darscheid hat die Kinder des dritten Schuljahres der Grundschule Birresborn an zwei Projekttagen in das Leben der Bienen und die Entstehungsweise von Honig eingeweiht.

"Das waren die schönsten Schultage im ganzen Jahr", hat ein Drittklässler am Ende seines Aufsatzes über die beiden Projekttage mit Helmut Michels geschrieben. Und auch der Projektleiter – ehemals Lehrer an der Hauptschule Daun und seit 20 Jahren passionierter Imker – ist begeistert: "Die Kinder waren sehr interessiert und aufgeschlossen." Manche hätten schon erstaunliche Vorkenntnisse – gesammelt auf der Landesgartenschau in Trier, in Sachbüchern oder bei einem Onkel, der ebenfalls Hobbyimker sei.

Helmut Michels hatte schon Tage vorher mit den Vorbereitungen begonnen, als er ein Kleinvolk in der Nähe der Birresborner Grundschule deponierte. "Damit ich den Kindern alles gut zeigen konnte, war es wichtig, dass sich die Bienen schon etwas eingelebt hatten", erklärte er. Michels erzählte seinen Schülern und ihren beiden Lehrerinnen Tanja Barger und Sonja Deutschen vom sechswöchigen Leben der Sommerbienen: dass sie drei Wochen im Innendienst mit Putzen, Füttern, Bauen und Bewachen beschäftigt sind und anschließend ihren dreiwöchigen Außendienst als Sammler von Nektar, Wasser und Harz verrichten. Die Kinder erfuhren, wie ein 10 000 bis 80 000 Bienen umfassendes Volk aufgebaut ist, wie die Aufgaben verteilt sind und dass eine Einzelbiene nur in der Gemeinschaft mit ihrem Volk überleben kann.

Am zweiten Projekttag stand die Praxis im Mittelpunkt. Helmut Michels hatte eine über 100 Jahre alte Honigschleuder sowie volle Honigwaben dabei. Die Kinder drehten selbst die Schleuder. Beim gemeinsamen Frühstück kam der Honig gleich auf die frischen Brotscheiben. "Hm, lecker!", fanden die Drittklässler.

Höhepunkt war das Bienenwettfliegen. Dazu hatte Helmut Michels fünf Bienen markiert und mit den Kindern gewettet: "Sie sind schneller als ich mit dem Auto." Tatsächlich legten die Bienen die Strecke von der Kirche zur Schule in knapp drei Minuten zurück und waren vor ihrem autofahrenden Besitzer angekommen. Große Augen und runde Münder vor Staunen machten die Kinder auch, als sie erfuhren, dass die Bienen für ein einziges Glas Honig 20 000 Kilometer weit fliegen; das sind 30 000 Sammelflüge und drei Millionen Blütenbesuche.

Warum der pensionierte Lehrer wieder so gerne zur Schule geht? "Mir ist es wichtig, die Schüler mit der Imkerei bekannt zu machen," sagt er. Imkerei – das sei nicht nur Honigproduktion, sondern auch praktischer Naturschutz und außerordentlich wichtige Bestäubungsleistung. "Ohne die Masse der Bienen gäbe es kein Obst und kaum Erträge von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen wie etwa Raps", sagt Helmut Michels.

Kontext
Datum 15.07.2005
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
Unternehmen Grundschule Birresborn
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