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Kein Geld für Jugendraum

Kreis entscheidet sich gegen Gemeindehaus-Lösung

BIRRESBORN. Der Kreisjugendhilfeausschuss gewährt keinen Zuschuss zu dem geplanten Jugendraum im Birresborner Gemeindehaus. Stattdessen will er das Projekt "Jugendpark" fördern.

Der im Gemeindehaus Birresborn geplante Jugendraum gehe an den Bedürfnissen der Jugendlichen vorbei, begründete der Jugendhilfeausschuss am Montag die Ablehnung des Antrags auf einen Zuschuss.

Der Raum soll Teil des Gemeindesaals werden, der derzeit in Birresborn gebaut wird – abgetrennt durch eine mobile Faltwand. Zwar soll der Jugendraum einen eigenen Eingang und Toiletten erhalten. Dennoch befürchten die Ausschuss-Mitglieder, dass es zwangsläufig zu Konflikten kommen muss.

Auch der ehemalige Kreisjugendpfleger Kurt Laux habe die Konzeption als ungeeignet beurteilt. Für Jugendliche sei es wichtig, dass sie ihren Raum nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Das sei kaum denkbar, wenn die Gemeinde den Raum für Veranstaltungen zum Saal hin öffnen wollte.

Jugendraum im Ortskern bringt Konflikte

Zudem liege das Gebäude mitten im Ort, und es sei damit zu rechnen, dass sich Anwohner wegen des Lärms, der entsteht, wenn Jugendliche feiern, beschweren würden.

Daher entschied sich der Kreisjugendhilfeausschuss gegen den Zuschuss in Höhe von 4000 Mark. Das solle allerdings keinesfalls bedeuten, dass für die Jugend in Birresborn nichts getan würde, betonte der Ausschuss. Er wies darauf hin, dass es in Birresborn bereits einen Jugendraum des Deutschen Roten Kreuzes, der Malteser und der Feuerwehr gebe.

Seine Fördermittel möchte der Kreis in den Jugendpark fließen lassen: Am Sportplatz wollen Jugendliche einen ausrangierten Eisenbahnwagon aufstellen. Um ihn herum sollen eine Skaterbahn und ein Beachvolleyballfeld entstehen. Dieses Projekt verspreche viel eher genutzt zu werden als ein vom Gemeindesaal abtrennbarer Raum, waren sich die Ausschussmitglieder einig.

20 000 Mark für den Jugendpark

Den Jugendpark will der Bund im Rahmen des E+C-Programms mit 20 000 Mark fördern. Das Programm ist für Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten ins Leben gerufen worden. Den Kreis Daun rechnet der Bund dazu, wegen der Strukturschwäche der ländlichen Region, mangelnden Arbeitsplätzen und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche.

Da keine parallele Förderung von Kreis, Land und Bund möglich ist, will der Kreis seinen Zuschuss nach Ablauf des E+C-Programms im Jahr 2003 in den Jugendpark stecken.

Bedenken, den Zuschuss für das Gemeindehaus zu gewähren hatte das Gremium nicht nur, weil der Jugendraum den Ansprüchen nicht gerecht würde, sondern auch, weil er anfangs nicht als solcher geplant gewesen sei. Das lege den Verdacht nahe, dass die Ortsgemeinde ihn inzwischen als Jugendraum deklariere, um die Gelder zu bekommen, die es dafür vom Kreis gibt.

Die Kreis-Zuschüsse liegen bei 20 Prozent der Gesamtkosten, höchstens aber bei 4000 Mark.

Kontext
Datum 07.11.2001
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
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