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Birresborn

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"Hätte nie gedacht, dass es so lange wird"

Heute steht in der Kyllgemeinde ein seltenes Jubiläum an: Josef Bach ist seit exakt 25 Jahren Ortsbürgermeister. Der 67-jährige Christdemokrat zieht im TV-Gespräch Bilanz.

Birresborn. (vog) "Als ich am 30. November 1982 angetreten bin, habe ich nie gedacht, dass es 25 Jahre werden", erinnert sich Bach. Im Laufe der Zeit sei man "eben so im Räderspiel drin". Es habe nur wenige Tage gegeben, an denen er das Amt habe "in die Ecke schmeißen wollen". Bach erklärt: "Das war, wenn ich hinterrücks angegriffen wurde oder Unwahrheiten über Projekte und Entscheidungen in die Welt gesetzt wurden."

Seit 1985 hat der Ort einen ausgeglichenen Haushalt

Für den Industriekaufmann (Bach war 38,5 Jahre Prokurist bei der Firma Vanck in Birresborn und Staffelstein) stand als erstes Ziel ein ausgeglichener Haushalt für seine Heimatgemeinde auf der Agenda. Stolz erzählt er, dass er es gemeinsam mit dem Gemeinderat ab 1985 bis heute schaffte.

Als weiteres Etappenziel hatte der gebürtige Birresborner sich die Flurbereinigung gesteckt. Bach: "Ich hielt sie für immens wichtig, damit Eigentumsverhältnisse geklärt und die vielen fehlenden Grenzsteine gesetzt wurden."

Außerdem seien für die drei ortsansässigen Landwirte auf diesem Weg größere Bewirtschaftungsflächen entstanden und wichtige Eckdaten für den Ausbau der Ortsstraßen festgelegt worden.

Auf die Frage nach den bewegendsten Momenten seiner Amtszeit antwortet Dauer-Skeptiker Bach typischerweise mit dem negativsten Erlebnis. Er sagt: "Als am 11. November 2003 der Geschäftsführer des Birresborner Sprudels anrief und sagte, dass der Betrieb geschlossen wird." Als Gegenpol nennt Bach die Zusage zur Flurbereinigung als positivste Nachricht.

Spontaneität und Euphorie sind nicht Bachs Charaktereigenschaften. Er gilt als grüblerisch. Bach: "Ich sage erst was, wenn ich mir eine Meinung gebildet habe."

Der Christdemokrat mag sich nicht selbst als guten Diplomaten bezeichnen. Er sagt: "Ich habe schon einiges einstecken müssen, weil ich zu ehrlich war. Vieles hätte ich mir leichter machen können."

Wichtigste Eigenschaft fürs Amt: Vertrauenswürdigkeit

Sein immenses kommunalpolitisches Wissen wird er ab 2009 nicht mehr als Ortsbürgermeister einsetzen. Dann sei mit dieser Position definitiv Schluss, obwohl er stets mit knapp 90-prozentiger Mehrheit wiedergewählt wurde. Ehefrau Gisela wird′s sicherlich freuen.

Kandidaten für die Nachfolge gebe es. Als wichtigste Eigenschaften nennt Bach Vertrauenswürdigkeit und die Bereitschaft, auch dann für Bürger da zu sein, wenn es nichts mit den Bürgermeisterpflichten zu tun hat.

Er berichtet: "Oft kommen Leute zu mir und fragen um Rat oder bitten um Hilfe bei Behördensachen." In einer Sechs-Tage-Woche ist Bach täglich mehrere Stunden für die Gemeinde im Einsatz. Für diesen Posten dürften Geld und Zeit keine Rolle spielen.

Kontext
Datum 30.11.2007
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
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