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Eifelgemeinde mit Herz
33 000 Euro sollen jährlich mit der Schließung von 23 Parkplätzen entlang von Landesstraßen in der Eifelregion eingespart werden. Die Sparmaßnahme des Landesbetriebes Mobilität (LBM) stößt bei den Ortsgemeinden auf Unverständnis.
Daun/Bitburg/Prüm. Im Landkreis Vulkaneifel wurden seit Oktober zehn und im Eifelkreis Bitburg-Prüm 13 Parkplätze geschlossen. Vor kurzem traf es ein Park-Areal an der L 30 bei Birresborn in Richtung Kopp. Die asphaltierte Parkbucht entlang der L 30 wurde zehn Zentimeter hoch mit Erde abgedeckt und gleicht jetzt einem Matschfeld. Die Sitzgruppe wurde demontiert.
"Dafür habe ich kein Verständnis"
Ortsbürgermeister Josef Bach: "Die Gemeinde ist nicht informiert worden. Ich habe dafür kein Verständnis. Das ist ein Rastplatz für Wanderer nach Kopp und zu den Eishöhlen in exponierter Lage. Hier war alles gut in Schuss."
Bruno von Landenberg, zuständiger LBM-Abteilungsleiter, erklärt: "Wir haben bei den Straßenmeistereien eine Liste der zu schließenden Parkplätze angefordert, wonach die jeweils anfallenden Kosten und die Entfernung zu den nächstgelegenen Parkplätzen beachtet werden sollte."
Mit der Schließung der 23 Parkplätze entlang von Landesstraßen in der Eifel sollen jährlich 33 000 Euro Kosten für Müllentsorgung sowie Pflege und Instandhaltung eingespart werden.
Im Zuge des sogenannten Kostensenkungsprojektes ist der LBM verpflichtet, landesweit bis 2018 jährlich 47 Millionen Euro einzusparen. Die Schließung der Parkplätze ist ein kleiner Teil davon, die Novellierung der Straßenmeistereien ein anderer (der TV berichtete).
Die Verbandsgemeinde Prüm monierte beim LBM die Schließung zweier Parkplätze entlang der L 5 bei Rommersheim. Von Landenberg: "Aufgrund der alten Straßenführung waren dort auf einem Kilometer in den ehemaligen Straßenschleifen vier Parkplätze entstanden. Das war zu viel."
Sollten die Parkplätze als reine Wanderparkplätze weiter bestehen bleiben, müsste es unter dem Dach der Ortsgemeinden sein. So wurde beispielsweise auch ein Parkplatz in der Nähe von Daun an der L 64 bei Altburg oder bei Bitburg an der L 7 bei Brecht geschlossen. Rund um die Kyllgemeinde Densborn waren es drei: einer an der L 24 in Richtung Mürlenbach und zwei an der L 33 in Richtung Neustraßburg.
Densborns Ortsbürgermeister Alfred Brück: "Ich sehe in den Schließungen überhaupt keinen Sinn, denn sie waren auf der kurvigen Strecke gute Ausweichplätze." Mit Blick auf seinen Beruf als Polizist erklärt er: "Wir haben diese Parkplätze gerade bei Unfällen schon oft gebraucht."
Matthias Pauly, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, zeigt Verständnis für die Einsparungen. Allerdings schränkt er ein: "Wenn die Plätze touristisch stark genutzt werden, sollte gemeinsam mit den Ortsgemeinden nach Alternativen gesucht werden."
Zum Foto: Josef Bach, Ortsbürgermeister von Birresborn, steht fassungslos am ehemaligen Parkplatz an der L 30 Richtung Kopp. Die asphaltierte Parkbucht wurde zehn Zentimeter hoch mit Erde abgedeckt und gleicht jetzt einem Matschfeld. Die Sitzgruppe wurde demontiert. Der Parkplatz ist einer von 23, die der Landesbetrieb Mobilität eifelweit aus Kostengründen geschlossen hat. TV-Foto: Gabi Vogelsberg
Datum | 07.02.2008 |
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Quelle | Quelle: Trierischer Volksfreund |
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